26. September 2010

Schwarz.

Langsam versinkt die Sonne im Wasser. Spiegelt sich feuerrot im Meer. Doch Minute für Minute wird es dunkler. Die Dunkelheit umhüllt meinen Körper. Letzte wärmende Strahlen berühren meine Haut. Aber auch sie werden weniger, gehen unter, Wärme verschwindet, statt dessen zieht die Kälte über das Land. Leicht bläst ein Wind über die Welle zu mir, zerzaust die Haare, die ich am Morgen noch sorgfältig gerichtet hatte.
Diese Kälte machte mir nichts. Ich selber war kalt. Herzenskalt.
Stur sah ich auf den Horizont, die Linie, an der sich Schwarz in Schwarz mischte. Es gab mehr als nur ein schwarz.Schwarz, war manchmal nur eine dunkle Abstufung von Grau. Jedoch gab es auch Schwarz, dass keine Farbe mehr war. Schwarz, dass nichts mehr war. Ohne Leben. Ohne Hoffnung. Ohne Wärme.
Ein Nichts, wie ich es war.
Ich stellte mich auf meine Beine und ging zum Wasser. Das leise Rauschen und das Wasser, dass um meinen Füße spielte war einladend und vertraut. Auch das Wasser war eine Nuance von Schwarz.
Ich erhob meinen Blick wieder und sah auf den Horizont, betrachtete den Punkt genau, in der Mitte der Bucht lag er. Die Stelle, an der die Sonne versunken war.
Fest entschlossen. Der Wille, sollte nicht gebrochen werden, schritt ich den Weg zur Klippe hoch. Er war steinig und eng, aber mir vertraut. Sehr vertraut.
Als ich oben angekommen war, ließ ich mir ein letztes Mal den Wind übers Gesicht streichen. Dann beugte ich mich nach vorne, ließ mich fallen.
Fiel. Die Luft hielt mich nicht, der Wind flüsterte seine verlockenden Worte in mein Ohr.

Doch dann breitete ich meine Flügel aus und schwang mich empor in den Himmel. War ganz leicht. Sah hinuter auf die Erde und all das Schwarz verwandelte sich in Farben. Farben so wunderschön, so vielfältig.
Meine Lippen verformten sich zu einem Lächeln.
Ich hatte wieder Glück und Hoffnung gebracht.
Als ich durch die ersten Wolken stieß, hörte ich ein Kind zu seinem Vater sagen:
"Schau mal ein Engel."

Nun wusste ich wieder, warum ich immer wieder auf die Erde kam.
Um Lachen zu schenken.
Um Glück zu verbreiten.  
Um Liebe eine Chance zu geben. 

4 Kommentare:

  1. sag mal, willst du mich fertig machen?
    das ändert nichts dran dass der text gefühlvoll ist

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  2. nein. will ich nicht, ich will auch niemanden zu nahe treten und der text hat auch nichts mit selbstmord oder ähnlichem zu tun.
    es ist ein fiktiver augenblick aus der sicht eines engels....

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